War meine Stimmung während der Weihnachtstage gar nicht so schlecht, so ist sie seit zwei Tagen wieder ins Negative gekippt. Ja, die berühmte Trauerwelle. Vielleicht ist es auch der bevorstehende Jahreswechsel, der mich so oft an vergangene Momente denken lässt.
Seit kurzem schreibe ich mir jeden Tag ein positives Erlebnis auf. Oder zwei. Erstaunlich, was da zusammenkommt. Das Leben ist doch schön – man muss es nur erkennen bzw. richtig wahrnehmen.
Silvester ist für mich fast trauriger als Heiligabend. Heiligabend ist immer der große Familienabend, viel Ablenkung, viele schöne Erlebnisse. Silvester waren meine Frau und ich immer zu zweit – ganz früher waren wir oft tanzen, später haben wir es uns zu Hause gemütlich gemacht.
Silvester bin ich nun ganz allein.
Vor einem Jahr hat mir meine Frau ein gutes neues Jahr 2015 gewünscht. Und ich ihr. Beide wissend, dass es wohl kein gutes Jahr werden würde.
Nun wünsche ich mir selbst ein besseres neues Jahr. Möge es mir Richtung und Sinn weisen, möge sich meine gesundheitliche Situation – psychisch und physisch – verbessern.
* * * * *
Allen Lesern meines Blogs wünsche ich für das kommende Jahr alles Gute, Glück und Gesundheit.
Von guten Mächten treu und still umgeben,
Behütet und getröstet wunderbar,
So will ich diese Tage mit euch leben
Und mit euch gehen in ein neues Jahr.Noch will das alte unsre Herzen quälen,
Noch drückt uns böser Tage schwere Last.
Ach, Herr, gib unsern aufgescheuchten Seelen
Das Heil, für das du uns bereitet hast.Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern
Des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand,
So nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern
Aus deiner guten und geliebten Hand.Doch willst du uns noch einmal Freude schenken
An dieser Welt und ihrer Sonne Glanz,
Dann wolln wir des Vergangenen gedenken
Und dann gehört dir unser Leben ganz.Lass warm und still die Kerzen heute flammen,
Die du in unsre Dunkelheit gebracht.
Führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen.
Wir wissen es, dein Licht scheint in der Nacht.Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet,
So lass uns hören jenen vollen Klang
Der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet,
All deiner Kinder hohen Lobgesang.Von guten Mächten wunderbar geborgen,
Erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist mit uns am Abend und am Morgen
Und ganz gewiss an jedem neuen Tag.
— Dietrich Bonhoeffer;
Gedicht im Brief vom 19. Dezember 1944 an seine Verlobte