… fragt Bärbel Schäfer (bekannt aus der Talkshow (1995-2002, RTL) gleichen Namens, verheiratet seit 2004 mit Michel Friedman) in ihrem vor kurzem erschienenen Buch.
Link: Bärbel Schäfer: Ist da oben jemand?
Sie schreibt über den Verlust ihres Bruders und die Zeit danach.
Verlagszitat:
Sie erzählt in ihrem Buch von ihrer Suche nach Sinn. Sie gibt tiefe Einblicke in ihr Seelenleben, in ihre Wut, ihren Schmerz und ihre Verzweiflung. Offen beschreibt sie ihre Skepsis und ihr Hadern im Umgang mit Gott und den Religionen der Welt. Wird der Glaube für sie eine Option sein?
Ich habe das Buch gestern und heute durchgelesen, da meine Situation eine ähnliche war und ist.
Es lässt mich aber doch ziemlich ratlos zurück.
Einerseits ist es eine für mich sehr nachvollziehbare Beschreibung einer verzweifelten Frau, die gerade ihren Bruder verloren hat.
Auf die Fragen „Ist da oben jemand?“ bzw. „Wird der Glaube für sie eine Option sein?“ gibt es am Schluss allerdings nur dieses zu lesen:
Ich war mit Juden, Muslimen, Katholiken, Evangelen, Buddhisten und Zeugen Jehovas an ihren Glaubensstätten. Feiertage und Feste gemeinsam mitgenommen. Ich habe das Gespräch mit dem Pastor, Imam, Rabbiner, Mönch und Pfarrer gesucht.
Und etwas später dann diese Quintessenz:
Gott habe ich auf dieser Reise nicht gefunden. Er ist mir weder ans Herz gewachsen noch erschienen. Ich mochte Momente. Ich mochte Stimmungen in Synagogen, Tempeln, Kirchen und Moscheen. Ich mochte nicht, wenn an diesen Orten Prediger den Menschen erzählten, dass nur in ihrer Religion die Wahrheit steckt.
Ich bin mir etwas unsicher, ob ich dieses Buch empfehlen soll.
Die zentrale Frage nach Gott wird nicht beantwortet.
Frau Schäfer beschreibt im Buch eine befreundete Jüdin und eine befreundete Muslima, die beide fest in ihrem Glauben stehen. Frau Schäfer kann aber deren Glauben nicht für sich nachvollziehen.
Frau Schäfer konvertierte zum Judentum, scheint diesen aber nicht intensiv zu leben. Ganz klar wird das alles nicht.
Letztendlich empfinde ich das ganze Buch als eine „Mogelpackung“, denn auf die Titelfrage „Ist da oben jemand?“ wird am Schluss einfach nur mit „nein“ geantwortet. Das ist mir zu wenig. „Eine Anregung zur eigenen Auseinandersetzung mit dem Glauben“ (Verlagszitat) sieht für mich anders aus.